Im Fokus unserer Lesung am Rüschhauser Kaminfeuer, die sich mit Drostes Lektüren und literarischen Einflüssen beschäftigt, steht mit MOLIÈRE einer der großen französischen Dramatiker des 17. Jahrhunderts. Dr. Jochen Grywatsch zeichnet Drostes Molière-Rezeption nach: Auszüge aus seinem Werk werden rezitiert durch die Schauspielerin und Sprecherin Carolin Wirth und mich.

Sonntag, 19. November 2017, 16 Uhr

Haus Rüschhaus, Am Rüschhaus 81, 48 161 Münster

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt frei.

Dies ist eine Veranstaltung des Annette von Droste-Gesellschaft e. V.

Die Geschichte des blauen Karfunkel

»Am zweiten Weihnachtstag besuchte ich morgens meinen Freund Sherlock Holmes, um ihm meine Glückwünsche zum Feste darzubringen. Ich traf ihn in einem purpurroten Schlafrock auf der Couch liegend, zu seiner Rechten stand leicht erreichbar ein Pfeifenständer, daneben ein Stoß zerfledderter Morgenzeitungen, die offenbar gerade gelesen worden waren. Neben der Couch stand ein Holzstuhl, an dessen Lehne ein sehr schäbiger, unansehnlicher steifer Filzhut hing: an mehreren Stellen eingedrückt und längst nicht mehr gebrauchsfähig. Ein Vergrößerungsglas und eine Pinzette auf dem Sitz des Stuhles ließen vermuten, daß der Hut zum Zweck seiner Untersuchung dort hingehängt worden war.«

Grobes Gänsekeulen-Menü mit feiner Kriminalliteratur
am 10. November
um18:30 Uhr
an der Warendorfer Str. 512
in 48157 Münster

Die Geschichte des blauen Karfunkels. Eine Sherlock-Holmes-Geschichte von Arthur Conan Doyle.

Zu den drei Gängen des Menüs lese ich am Kaminfeuer die vollständigen Aufzeichnungen des Arztes Dr. John Watson über das Sherlock-Holmes-Abenteuer mit dem blauen Karfunkel: Die Geschichte ereignete sich Weihnachten 1889 und konfrontierte Sherlock Holmes und seinen Freund und Kollegen Dr. Watson mit einem auf der Straße aufgefundenen abgetragenen Filzhut nebst einer Weihnachtsgans, die es – im wahrsten Sinne des Wortes – in sich hat.

Die Lesung erfolgt in drei Teilen: In den Pausen wird das Gänsekeulen-Menü serviert. Eine Speisen-Bestellung á la carte ist an diesem Abend nur mit Voranmeldung möglich.

Lesung inklusive 3-Gänge-Gänsekeulen-Menü € 36,00

Buchungen direkt im NOBIS KRUG Sepia 5.12 oder auch telefonisch unter 0251 208 830 82 oder 0178 46 58 643

Lesung ohne Menü-Teilnahme für € 10,00 auch an der Abendkasse möglich!

»Erstaunlich, Holmes! – Elementar, Watson!«

Viertel des Lebens | Gloster Productions

Friedrich Hölderlin gesprochen von vier Lebensaltern
am Hölderlin-Klavier: Wilhelm Rodenberg

„Und dann las er nur ein paar Hölderlin-Zeilen, die aber so gut waren, daß man merkt, die Welt fängt an zu zittern, einfach von diesen drei oder vier Zeilen, die er mir gelesen hat.“ (Peter Kurzeck)

Angelehnt an den Titel von Hölderlins vielleicht bekanntestem Gedicht »Hälfte des Lebens« schlängelt sich dieses Rezitationsprogramm einmal durch Hölderlins lyrisches Werk und Leben: von den suchenden Anfängen über Schaffen und Reife bis zum Abgesang. Jiayu Ni (17), Carsten Bender (43), Barbara Kemmler (63) und Günter Rohkämper-Hegel (84) bilden das generationen-verbindende Ensemble – begleitet von dem Pianisten Wilhelm Rodenberg am Hölderlin-Klavier.

Premiere:

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 20 Uhr

Weitere Aufführungen:

Freitag, 20. Oktober 2017, 20 Uhr
Sonntag, 22. Oktober 2017, 11 Uhr

Viertel des Lebens Lesung

In Anknüpfung an das letztjährige Arno-Schmidt-Projekt am selben Ort, hat Gloster! Theaterproduktionen ein Vier-Tage-Programm zusammengestellt, das von einer Wiederaufnahme des Arno-Schmidt-Leseprogramms über einen Dialog zu dem literarischen Schreckensmann Karl Philipp Moritz, einer Schlagzeug-Komposition auf der Grundlage von Rieselfeld-Vogel-Gesängen bis hin zu einer Lesung des mehrfach ausgezeichneten Film- und Theaterschauspielers Thomas Thieme reicht, der in diesem Jahr einen Film mit dem Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff in Erfurt gedreht hat, der Ende des Jahres ausgestrahlt werden wird.

Zum Programm: Mundus in Voce (Wiederaufnahme)

Der Schriftsteller Arno Schmidt (1914-1979) war ein früher Radiomann. Mit seinen Funk=Essays, die er für das Radio schrieb, verdiente er sich zeitweise seinen Lebensunterhalt. Der Schauspieler Carsten Bender und der Historiker Thomas Kleinknecht haben ein polyphones Leseprogramm in neun Stationen zusammengestellt, bestehend aus Ausschnitten früher Romane, fiktiver Briefe, Materialien für eine Biografie und besagter Funk=Essays: Eine „Sender-Suche“ mittels Verlautung.
Donnerstag, 24. August, zwischen 14 und 18 Uhr

©Leserechte für die Werke von Arno Schmidt mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

 

Schrecklich? – Männlich? – Moritz! (Kostprobe)

Fragmentarische Kostprobe eines dialogischen Versuchs, in dem der Autor Klaus Becker zwei Menschen über den „Schreckensmann“ (A. Schmidt) Karl Philipp Moritz sprechen lässt. Angelehnt an den dialogischen Stil der Funk=Essays von Arno Schmidt geht es dabei um Annäherungen an Moritz als ein „Grenz-Genie“ im Sinne Jean Pauls. Es lesen der Autor und der Schauspieler Carsten Bender. Die Moritz-Zitate werden gelesen von der Hamburger Schauspielerin und Synchronsprecherin Carla Becker.
Freitag, 25. August, zwischen 14 und 18 Uhr

 

„Vögel sind komische Vögel“ (Konzert)

Mit Miniaturen für Schlagzeug unternimmt Herr Hirzel einen spätsommerlichen Ausflug in die Welt der Lautäußerungen seiner gefiederten Kollegen.
Samstag, 26. August, um 15, 16 und 17 Uhr (jeweils 15 Min.)

 

Der Nachsommer – Junkie:

thomas thieme liest stifter und burroughs (uraufführung)

Eintausend Seiten vs. zweihundert Seiten: Der Schauspieler Thomas Thieme rezitiert die jeweiligen Romananfänge in ungewohnter Manier: auf eine Seite Stifter folgt humorlos eine Seite Burroughs. Dieses strenge Autoren-Wechselspiel wartet mit überraschenden Parallelen und harten Schnitten auf.
Sonntag, 27. August, 15 Uhr

© This reading has been arranged in accordance with the Estate of William S Burroughs c/o The Wylie Agency (UK) Ltd, London.
Deutsche Übersetzung © 1963 Limes Verlag, Wiesbaden, used by permission of The Wylie Agency (UK) Limited.

 

Ort

Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern
nahe Gaststätte Heidekrug, Coermühle 100, 48157 Münster
Bei schlechtem Wetter finden die Aufführungen überdacht am Rieselfeldhof statt, direkt hinter der Gaststätte Heidekrug.

 

Eintritt

Der Eintritt ist frei, Spenden erwünscht.

Eine Produktion von Gloster! Theaterproduktionen
Gefördert von Kulturamt der Stadt Münster
Unterstützt von Biologische Station in den Rieselfeldern und
Arno Schmidt Stiftung Bargfeld
Herzlichen Dank an Kirsten Faust, Jörg Kersten, Gertrud Neuhaus und Bernd Rauschenbach.

Lesungen, Ausstellungen und Vorträge
18. August bis 18. September 2016

mein credo: flachland und nachschlagewerke. arno schmidt

© Gertrud Neuhaus

Für die Zeit vom 18. August bis zum 18. September 2016 verwandeln sich die Kulturetage der Stadtbücherei Münster {Nachschlagewerke} und das Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern {Flachland} in zwei Lese- und Ausstellungsorte im Dienste Arno Schmidts.
Der Schriftsteller Arno Schmidt (1914-1979) war ein früher Radiomann. Mit seinen Funk=Essays, die er für das Radio schrieb, verdiente er sich zeitweise seinen Lebensunterhalt. Der Schauspieler Carsten Bender und der Historiker Thomas Kleinknecht haben ein polyphones Leseprogramm in neun Stationen zusammengestellt, bestehend aus Ausschnitten früher Romane, fiktiver Briefe, Materialien für eine Biografie und besagter Funk=Essays: Eine „Sender-Suche“ mittels Verlautung! Mittels bildnerischer Assoziationen nähert sich die Künstlerin Gertrud Neuhausdem Autor als Sammler von Alltagsrealitäten.
Der Schriftsteller Arno Schmidt war auch ein leidenschaftlicher Fotograf. Ab 1958 bis zu seinem Tod lebte er mit seiner Frau Alice in dem Dorf Bargfeld in der Südheide. Auf seinen täglichen Spaziergängen fotografierte er die Heide-Landschaft. Seine Naturverbundenheit spiegelt sich aber nicht nur darin, sondern auch in der literarischen Umsetzung seiner auf zahlreichen Spaziergängen gesammelten Eindrücke: 1000 dieser Gänge verdichten sich so zu einer einzigen kaleidoskopischen Wegbeschreibung. Ein ähnlicher lokaler Kontext findet sich in Münsters Norden: das Rieselwärterhäuschen im Flurbezirk Gelmer-Heide der Rieselfelder.
Der Projektzeitraum richtet sich nach den Brutzeiten der in den Rieselfeldern heimischen Vögel. Nutzen Sie den Zeitraum für eine Wochenend-Radtour durchs Vogelreservat kombiniert mit Literatur zum Hören und Kunst zum Sehen.

Arno-Schmidt-Lesungen

Mundus in Voce auch
Arno Schmidt’s alternative Zeitgeschichte aus dem Geist der Phonetik
Eine dialogische Lesung in neun Stationen:
Aus frühen Werken Arno Schmidt’s
durch Carsten Bender und Thomas Kleinknecht
Alle neun Abschnitte des Leseprogramms sind auch einzeln hörbar.

Arno-Schmidt-Ausstellungen

beiläufige Nudeln
Komposition aus Alltagsdingen und Objekten
zur Biografie, Persönlichkeit und Arbeitsweise Arno Schmidts
von Gertrud Neuhaus www.gertrudneuhaus.de
im Rieselwärterhäuschen während der Lesungen
in der Stadtbücherei zu den Öffnungszeiten
Premiere und Vernissage Donnerstag, 18. August 2016, 17 Uhr,
Lesungen am Premierentag auch stationsweise zur vollen Stunde 11-16 Uhr
Kulturetage der Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11, 48143 Münster
Weitere Lesungen dienstags und donnerstags um 17 Uhr
Lesungen am Rieselwärterhäuschen
samstags und sonntags von 14 – 17 Uhr – bei gutem Wetter (siehe rechte Spalte)
Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern,
nahe Gaststätte Heidekrug, Coermühle 100, 48157 Münster
Anreise unter: http://wp.biostation-muenster.org/anreise . Von der Gaststätte Heidekrug aus orientieren Sie sich bitte Richtung Infopunkt 3.

Arno-Schmidt-Vorträge

In der Kulturetage der Stadtbücherei Münster werden Kurzvorträge von ca. 20 Minuten Länge zu ausgewählten Themen zu hören sein.
Bislang stehen folgende Termine fest:
Dienstag, 23. August, 17 Uhr
Benedikt Surmund, Rundfunkmuseum Baumberge; Regionale Radiogeschichte am Beispiel des Rundfunkmuseums Baumberge
Donnerstag, 1. September, 17 Uhr
Prof. Dr. Walter Gödden, LWL-Literaturkommission für Westfalen; Westfalen im Werk Arno Schmidts, insbesondere August Stramm
Donnerstag, 8. September, 17 Uhr
Wolfgang Türk, Theater Münster; Feierliche Eröffnung der Ausstellung von Gertrud Neuhaus, Einführung in die Ausstellung durch Wolfgang Türk, Anschließend gemeinsame Radtour in die Rieselfelder zum zweiten Ausstellungsort.
Dienstag, 13. September, 17 Uhr
Bernd Rauschenbach, Arno Schmidt Stiftung Bargfeld Erdachte Gespräche: Arno Schmidts monologische Dialoge
Donnerstag, 15. September, 17 Uhr Dr. Stephan Krass, Literaturredaktion des SWR; Die große Kulturmaschine Funk: Andersch, Schmidt, Benn und das Radio; Kulturetage der Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11, 48143 Münster

Die Kurzvorträge sind kombiniert mit Stationen des Leseprogramms Mundus in Vocevon Carsten Bender und Thomas Kleinknecht.

-Extra-Lesung am Rieselwärterhäuschen-

Sonntag, 11. September 2016, 15:00 Uhr
Thomas Thieme liest Einar Schleefs Erzählung Herr Kowalski – ein moderner Schreckensmann?
Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern
nahe Gaststätte Heidekrug
Coermühle 100
48157 Münster

© Leserechte für die Erzählung von Einar Schleef mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp Verlags.
DER EINTRITT ZU ALLEN VERANSTALTUNGEN IST FREI.

Eine Produktion von gloster productions

Gefördert von

Unterstützt von

Biologische Station Rieselfelder Münster

Biologische Station Rieselfelder Münster

und von der Arno Schmidt Stiftung Bargfeld

 

Herzlichen Dank an Walter Gödden, Hiltrud Herbst, Jörg Kersten, Erika Knop, Stephan Krass, Birgit Mazassek, Helga Pape, Bernd Rauschenbach, Günter Rohkämper-Hegel, Hans-Uwe Schütz, Christoph Spieker, Benedikt Surmund, Thomas Thieme, Wolfgang Türk und Hermann Wallmann.
Kunst www.gertrudneuhaus.de

Das Wetter
Sollten Sie wetterbedingt unsicher sein, ob die Wochenendlesungen am Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern wie angekündigt stattfinden, können Sie sich an dieser Stelle vergewissern:

Samstag, 20. August 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Sonntag, 21. August 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Samstag, 27. August 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Sonntag, 28. August 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Samstag, 3. September 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Sonntag, 4. September 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Samstag, 10. September 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Sonntag, 11. September 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Samstag, 17. September 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

Sonntag, 18. September 2016, 14-17 Uhr:
findet statt

 

Eine Matinee im Programmkino Cinema in Münster

Anlässlich des zehnten Todestages Einar Schleefs präsentiert Gloster! Theaterproduktionen den Ausnahmeschauspieler Thomas Thieme (Schauspieler des Jahres 2000) mit einer Lesung der Schleef-Erzählung „Der Hammer“: ein Text, der gut und gerne das Drehbuch zu einem Lars-von-Trier-Film abgeben könnte. Hohe Authentizität und starke Rhythmisierung der Sprache – ein wahres „Satzstakkato“.

Zur Einführung in das Leben und Werk Einar Schleefs wird vorab der Film- und Fernsehregisseur Heiner Sylvester (Bayrischer Fernsehpreis 1992) seinen Dokumentarfilm „Nie mehr zurück. Der Theatermacher Einar Schleef“ zeigen. Ein Publikumsgespräch mit Thomas Thieme und Heiner Sylvester rundet den ersten Teil der Matinee ab.

Als Zugabe und Thomas-Thieme-Special läuft ab 13:20 Uhr noch einmal der Kinofilm „Das Leben der Anderen“ aus dem Jahre 2005, in dem Thomas Thieme an der Seite von Ulrich Mühe, Ulrich Tukur, Martina Gedeck und Sebastian Koch den Minister Bruno Hempf spielt. Im Anschluss an die Filmvorführung steht Thomas Thieme dem Publikum zur Beantwortung etwaiger Fragen zur Verfügung.

Organisation und Moderation: Carsten Bender

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Münster
Mit freundlicher Unterstützung des ROSTA-Buchladens und DIE LINSE E. V.
Der Hammer: © Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1982.

Sonntag, 11. September 2011
11:00 Uhr
Nie mehr zurück. Der Theatermacher Einar Schleef. (MDR 1993, Regie: Heiner Sylvester), danach liest Thomas Thieme die Erzählung „Der Hammer“ von Einar Schleef, danach Publikumsgespräch mit Thomas Thieme und Heiner Sylvester.

13:20 Uhr
Das Leben der Anderen (Deutschland 2005, Regie: Florian Henckel von Donnersmarck), danach Gespräch mit Darsteller Thomas Thieme.

 

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Offene Gruben von Werner Schwab

„Offene Gruben“ ist der zweite Teil der Gloster!-Österreich-Trilogie, die mit Peter Turrinis „Die Eröffnung“ (Regie: Barbara Kemmler) 2009 im Pumpenhaus startete. Der Text „Offene Gruben“ stammt aus dem Band Königskomödien und ist Schwabs Spätwerk – UA: 1992, Volkstheater Wien zuzurechnen. Der Regisseur Thomas Thieme über den späten Schwab: „Die Figuren, die Werner da geschaffen hat, sind wie Vexierbilder. Das sind Übermalungen – wie bei Arnulf Rainer. Die Personalauswahl, die man in den späten Stücken vorfindet, war aber schon beim frühen Schwab vorhanden.“

In der Vorbemerkung zum Stück schreibt Werner Schwab: „ER und SIE sind zwei jüngere, urban hergerichtete Personen. Das VEHIKEL vollzieht die geheimen Assoziationen und Varianten von Gedachtem. Es ist das dritte Ding, das entsteht, wenn zwei Personen versuchen, sich aufeinander zuzubewegen…Gesprochen wird äußerst unzufällig. Man färbt die Worte persönlich, um sich womöglich gemeinsam auszukennen. Jedes Wort, jede gedankliche Verbindung ist eigentlich ein Versuchsballon. Andererseits betrachtet man das Gesprochene wie frisches Blut, das man in den Mund nehmen will, nachdem man sich verletzt hat.“

Der Theaterkritiker Jürgen Berger hat „Offene Gruben“ bezeichnet als: „(Ein Text …,) der zum Besten zählt, was Schwab geschrieben hat. Er schillert und reflektiert Bedingungen von Sprache und Sprechen.“

ER und SIE sprechen wie in einer Versuchsanordnung. Sie tasten verschiedene Räume ab, durchsuchen ihre wechselnden Gefühle, erproben diverse Zustände:

Vorsicht und Aggression, Direktheit und Ausweichen, Entwicklung und Rückschritt – die Dynamik des Ersprechens ist grenzenlos. Das VEHIKEL ist die Projektion diverser Aggregatzustände.

Schwab, der sich Anfang der neunziger Jahre mit seinen Fäkaliendramen „Die Präsidentinnen“ und „Volksvernichtung“ zum meist gefragten Bühnenautor im deutschsprachigen Raum katapultierte, starb in der Neujahrsnacht 1994 im Alter von nur 35 Jahren an den Folgen seines exzessiven Alkoholkonsums. Leider taucht Schwab heute kaum noch auf den Spielplänen der Theater auf; nur „Die Präsidentinnen“ und „Volksvernichtung“ werden noch gelegentlich gespielt. Diesem Trend soll die nun anstehende Premiere wacker entgegentreten.

OFFENE GRUBEN
OFFENE FENSTER
EIN FALL von Ersprechen

Eine Komödie von Werner Schwab

ER Carsten Bender
SIE Katharina Merschel
DAS VEHIKEL Ursina Hemmi

Regie: Thomas Thieme
Licht: Volker Sippel
Graphikdesign: Thomas Barczyk
Photographie: Kirsten Faust, Jörg Kersten

Aufführungsrechte beim S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
Herzlichen Dank an Günter Rohkämper-Hegel, Lea Draeger und Daniel Mathéus!
Spieldauer ca. 70 Minuten, keine Pause

 

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Trennung, Erwürgung, Vergiftung: drei Wörter, eine Geschichte. Der vom Heimatdichter zum Theaterschwindler mutierte österreichische Stückeschreiber Peter Turrini zieht alle Register, fabuliert nach Herzenslust und lässt seine Figuren auf der Bühne nach Belieben sterben und wieder auferstehen: „Das Theater ist der einzige Ort, das Leben zu überleben.“

Genau nach dieser Überlebenschance verzehrt sich in seinem Stück „Die Eröffnung“ (Regie: Barbara Kemmler) ein junger Mann, der vor dem Leben und der Wirklichkeit auf der Flucht ist und Deckung sucht „in der schützenden Dunkelheit des Theaters“. In seinem Kunsttraum-Rausch glaubt er, alle Darstellungsformen, alle Rollen und alle Gefühle auf die Bühne bringen zu können – doch es eröffnet sich ihm das Nichts.

Ein Paradestück zur Eröffnung der neu gegründeten gloster! Theaterproduktionen des Münsteraner Schauspielers und Sprechers Carsten Bender.

 

Die Eröffnung von Peter Turrini

neufassung 2004

Der Mann  Carsten Bender
Die junge Frau, Der Feind, Die Maskenbildnerin, Die Souffleuse, zwei Aufseher der Psychiatrie Janina Blohm-Sievers

Regie: Barbara Kemmler
Choreographie: Tamami Maemura
Textarbeit: Günter Rohkämper-Hegel
Bühne: Verena Strosche und Verena Stamm
Maske und Kostüme: Sabine Schubert
Musik: Kai Niggemann
Licht: Volker Sippel
Graphik: Thomas Barczyk
Photographie: Kirsten Faust

Aufführungsrechte: Thomas Sessler Verlag, Wien
Aufführungsdauer: ca. 70 Minuten, keine Pause

Herzlichen Dank an Agnieszka Barczyk, Bettina Zumdick und an das Theater Sycorax!

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