Kafkas Erzählung »Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse«
in der Fassung der Handschrift
Die letzte Erzählung, die Franz Kafka im März und April 1924 – drei Monate vor seinem Tod – zu Papier gebracht hat, bildete im vergangenen Jahr den Auftakt zu der kleinen Kafka-Reihe THE FUNNY SIDE OF FRANZ, die das Augenmerk auf die komische Seite des Autors legt. Für alle, die die Lesung des vier Generationen umspannenden Ensembles beim ersten Mal verpasst haben, jetzt nochmal in der Kulturetage der Stadtbücherei!
Mittwoch, 2. Oktober 2019, um 17 Uhr
Kulturetage der Stadtbücherei Münster
Alter Steinweg 11
48143 Münster
Es lesen: Jiayu Ni, Carsten Bender, Barbara Kemmler und Günter Rohkämper-Hegel
https://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2019/09/The-funny-side-of-franz-2019.jpg1191842Carsten Benderhttps://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2017/10/BG.pngCarsten Bender2019-09-24 14:25:582021-04-16 07:54:1202.10.2019 | Gloster Franz Kafka – The Funny Side of Franz
Kafkas Erzählung »Blumfeld ein älterer Junggeselle«
Mit der Slapstick-Erzählung »Blumfeld ein älterer Junggeselle«, die leider unvollendet blieb, setzen wir die kleine Kafka-Reihe THE FUNNY SIDE OF FRANZ fort. Sie startete 2018 mit der Fabel »Josefine die Sängerin« und richtet das Augenmerk auf die komische Seite des Autors: funny bones also? Vielleicht wohl eher komische Käuze!
Freitag, 20. September 2019, um 20 Uhr
im neben*an – Laden für alle Fälle –
Warendorfer Straße 45
48145 Münster
Es lesen: Carsten Bender und Günter Rohkämper-Hegel
https://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2019/08/Kafka-und-Blumfeld.jpg1191842Carsten Benderhttps://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2017/10/BG.pngCarsten Bender2019-09-08 12:06:012021-04-16 07:54:1920.09.2019 | Gloster Franz Kafka – The Funny Side of Franz No. 2 – Blumfeld
GLOSTER Productions zeigt Das Rieselwärterhäuschen 19 – Alles im L(a)ot(se), Herr Brecht? 15.-18. August 2019
GLOSTERs Mikrokulturfestival Das Rieselwärterhäuschen findet 2019 zum vierten Mal an dem rekonstruierten Rieselwärterhäuschen in der Nähe der Gaststätte Heidekrug statt. Der Schwerpunkt liegt auf der Welt der Literatur – mit Impulsen aus den Bereichen Geschichtswissenschaft, Kunst, Musik und Ornithologie. So wird das Rieselwärterhäuschen jedes Jahr im Spätsommer zum Rieselwörterhäuschen: Wir lassen die Wörter rieseln!
Das Rieselwärterhäuschen – Foto: Jörg Kersten – Vorhänge: Gertrud Neuhaus
DONNERSTAG, 15. AUGUST 2019
DES KRANICHS HALS (QI GONG ZUM MITMACHEN-WIEDERAUFNAHME)
Eröffnung von GLOSTERs Mikrokulturfestival Das Rieselwärterhäuschen 19 – Die Morgendämmerung ist die Zeit des Vogelgesangs. Zu dieser Stunde lädt der Theaterregisseur Manfred Kerklau zum gemeinsamen Qi Gong in der Vogelwelt ein: einfache, schnell erlernbare, fließende Bewegungsabläufe bringen Körper, Geist, Emotionen und Lebensenergie auf natürliche Weise wieder in Balance. Wie der Reiher am See: stehen und bereit sein … Alle sind willkommen, Vorerfahrung nicht nötig!
Beginn 6:00 Uhr Dauer 30 Minuten Eintritt frei Spenden erwünscht Ort Rieselwärterhäuschen, nahe Heidekrug
Manfred Kerklau beim Qi Gong in der Morgendämmerung am Rieselwärterhäuschen – Foto: Carsten Bender
ALLES IM L(A)OT(SE), HERR BRECHT? Über die Notwendigkeit der Wortkritik in der Traditionspflege (VORTRAG MIT ZITATEN-PREMIERE)
Ausgehend vom Standpunkt der klassischen Philologie zeigen der Historiker Thomas Kleinknecht und der Schauspieler Carsten Bender, wie die modernen Sprachkritiker Bertolt Brecht und Karl Kraus, der österreichische »Fackel«-Träger, bei Konfuzius und Laotse in die Schule gingen. Denn auch zu ihren Lebzeiten gab es das dringende Bedürfnis nach »Richtigstellung der Begriffe«: Im Widerstand gegen den NS dienten antike chinesische Quellgründe Brecht und Kraus als Richtschnur politischer Moral, mit der sie sich für ihren Kampf gegen das Regime wappneten.
Beginn 15:00 Uhr Dauer 60 Minuten Eintritt frei Spenden erwünscht Ort Rieselwärterhäuschen, nahe Heidekrug
DIE MIT-ARBEITERIN Gespräche mit Elisabeth Hauptmann (FILMVORFÜHRUNG IM CINEMA)
Die westfälische Autorin Elisabeth Hauptmann war langjährige Mitarbeiterin Bertolt Brechts und hat u. a. maßgeblich an der Dreigroschenoper mitgearbeitet – 80 % des Erfolgsstücks werden ihr zugeschrieben. Im Dokumentarfilm Die Mit-Arbeiterin kommt sie selbst zu Wort. Walter Gödden von der LWL-Literaturkommission für Westfalen gibt vor dem Film eine kurze Einführung und steht anschließend für Fragen zur Verfügung.
Beginn 18:00 Uhr Dauer 120 Min. Eintritt 10,00 €, ermäßigt 8,50 € Ort Cinema – Kurbelkiste, Warendorfer Straße 45-47, 48145 Münster
MUNDUS IN VOCE – ARNO SCHMIDT (LESUNG-WIEDERAUFNAHME)
Der Schriftsteller Arno Schmidt war ein früher Radiomann. Der Schauspieler Carsten Bender und der Historiker Thomas Kleinknecht haben ein polyphones Leseprogramm in neun Stationen zusammengestellt: Eine „Sender-Suche“ mittels Verlautung – eine Extra-Station befasst sich mit Alfred Döblins chinesischem Roman „Die drei Sprünge des Wang-lun“.
Beginn 15:00 Uhr Ende 18:00 Uhr Dauer jeweils 90 Minuten Eintritt frei Spenden erwünscht Ort Rieselwärterhäuschen, nahe Heidekrug.
Das Rieselwärterhäuschen im Hochsommer – Foto: Carsten Bender
SAMSTAG, 17. AUGUST 2019
15 GRAD NIESELREGEN WINDSTILL (HÖRTHEATER-WIEDERAUFNAHME) Ein-Blicke aus Vogelperspektive
Ein Theater-Portrait des Vogelkundlers Manfred Röhlen und einiger seiner gefiederten Freunde: Was treibt einen Menschen um 5 Uhr früh bei Nieselregen aus dem Bett? Was ist das für eine Spezies, der MS-Orni – der Münster-Ornithologe? Eine aurale Skulptur – in die Landschaft gehauen von Carsten Bender, Hirzel Hirzelnsen, Manfred Kerklau vermischt mit Intervieweinspielungen Manfred Röhlens: „Sie singen auch, weil sie Spaß dran haben!“ – Der portraitierte Manfred Röhlen wird um 15:30 Uhr selbst erscheinen und über seine vogelkundlichen Motivationen Auskunft geben.
Diese Produktion ist entstanden im Rahmen des Stadtprojekts „24h-Münster“.
Beginn 12:00 Uhr Ende 16:00 Uhr Dauer jeweils 15 Minuten Eintritt frei Spenden erwünscht Ort Rieselwärterhäuschen, nahe Heidekrug.
Julia von Sell liest Texte von Elisabeth Hauptmann – Foto: L. Jodlbauer
DIE SELBST-AUTORIN (LESUNG-PREMIERE) Texte von Elisabeth Hauptmann
Die westfälische Autorin Elisabeth Hauptmann hat nicht nur im Team Bertolt Brechts mit-gearbeitet, sie hat auch selbst Texte verfasst und veröffentlicht. Die Schauspielerin Julia von Sell, die 1986-1999 am Wiener Burgtheater engagiert war, liest eine Auswahl von Texten aus dem von Walter Gödden zusammengestellten Elisabeth-Hauptmann-Lesebuch. Dazu erklingen ausgesuchte Kompositionen Paul Dessaus.
Beginn 19:00 Uhr Dauer ca. 45 Min. Eintritt frei Spenden erwünscht Ort Rieselwärterhäuschen, nahe Heidekrug.
Im Zentrum steht Bertolt Brechts vorsätzlich umständlich betiteltes Gedicht Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration, das Thomas Thieme einigen Laotse-Texten (Übersetzung: Richard Wilhelm) gegenüberstellt. Gemeinsam mit dem Musiker Arthur Thieme entsteht so eine konzertante Aufführung in bewährter Manier.
Taoteking.Niemand kann behaupten, dass das RWH ein asiatisches Teehäuschen ist. Oder doch?Der sehr deutsche BB hatte eine gewaltige Zuneigung zur zarten Poesie Asiens. Zeitlebens schleppte einen asiatischen Holzschnitt mit sich herum, durch alle Stationen der Emigration, bis in die DDR.Vielleicht ist das RWH ja auch das Zöllnerhäuschen auf dem Wege des Laotse in die Emigration. Und das Rieselfeld drumrum – ist das vielleicht ein Reisfeld?
Thomas Thieme.
Beginn 15:00 Uhr Dauer 45 Minuten Eintritt frei Spenden erwünscht Ort Rieselwärterhäuschen, nahe Heidekrug
Thomas Thieme am Rieselwärterhäuschen – Foto: Jörg Kersten
Arthur Thieme am Rieselwärterhäuschen – Foto: Jörg Kersten
DES KRANICHS HALS (QI GONG ZUM MITMACHEN-WIEDERAUFNAHME)
Abschluss von GLOSTERs Mikrokulturfestival Das Rieselwärterhäuschen 19 – Auch die Abenddämmerung ist die Zeit des Vogelgesangs. Zu dieser Stunde lädt der Theaterregisseur Manfred Kerklau nochmals zum gemeinsamen Qi Gong in der Vogelwelt ein. Alle sind willkommen, Vorerfahrung nicht nötig!
Beginn 20:00 Uhr Dauer 30 Minuten Eintritt frei Spenden erwünscht Ort Rieselwärterhäuschen, nahe Heidekrug
Das Rieselwärterhäuschen aus der Ferne – Foto: Carsten Bender
Ort wenn nicht anders angegeben, am Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern nahe Gaststätte Heidekrug, Coermühle 100, 48157 Münster – folgen Sie vom Parkplatz hinter dem Heidekrug aus den Kreidepfeilen.
Bei schlechtem Wetter finden die Aufführungen überdacht am Rieselfeldhof statt, direkt hinter der Gaststätte Heidekrug.
Wichtiger Hinweis Die Filmvorführung Die Mit-Arbeiterin am Donnerstag, den 15.8., um 18 Uhr, findet im Cinema an der Warendorfer Straße statt.
»Der DRECK und das GUTE, das scheinen mir die Säulen der Schwabschen Weltsicht zu sein. Ein extremer Moralist, war er sich nie zu schade, sprachlich in alle Tiefen und Untiefen einzutauchen; und ganz beiläufig auch schöne Figuren und Texte zu schaffen.« Thomas Thieme.
GLOSTER, THIEME, SCHWAB heißt die infernalische Dreisamkeit. Der Dreck und das Gute. Das Gute und der Dreck heißt der Doppel-Essay, der dem Schwab-Solo von Schauspieler Carsten Bender und Regisseur Thomas Thieme zugrunde liegt. Der Österreicher Werner Schwab legt sich selbst und seinen Dichterberuf bloß und offen. Und das in seiner eigenen kampfsportgestählten schwabistischen Sprache. Der Dreck und das Gute. Das Gute und der Dreck: nicht fürs Theater geschrieben, aber mit Leidenschaft und Leichtigkeit auf die Bühne gebracht.
Thomas Thieme, der Theaterregisseur und ausgezeichnete Bühnen- und Filmschauspieler, inszenierte für GLOSTER bereits 2010 Schwabs Offene Gruben Offene Fenster – Ein Fall von Ersprechen und ist seit 2016 jährlich an GLOSTER‘S Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern zu Gast. Vor 25 Jahren brachte Thomas Thieme Schwabs Faust-Bearbeitung Faust :: Mein Brustkorb : Mein Helm im Hans-Otto-Theater in Potsdam zur Uraufführung und lernte Werner Schwab persönlich kennen: Wer sollte mehr berufen sein, nun auch Der Dreck und das Gute erstmalig zu inszenieren.
Im Anschluss an die ersten drei Aufführungen bieten Thomas Thieme und Carsten Bender dem Publikum ein Gespräch an. Nach der letzten Aufführung am Sonntag findet kein Bühnengespräch statt.
Schauspiel: Carsten Bender Regie und Bühne: Thomas Thieme Licht: Timo von der Horst
https://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2019/02/Werner-Schwab-2019.jpg1191842Carsten Benderhttps://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2017/10/BG.pngCarsten Bender2019-03-30 10:15:252021-04-16 08:04:4311.04.2019 | Gloster Der Dreck und das Gute. Das Gute und der Dreck (Uraufführung)
Was treibt einen Menschen um 5 Uhr früh bei Nieselregen aus dem Bett?
Was ist das für eine Spezies, der MS-Orni – der Münster-Ornithologe?
Ein Aus-Flug in die Rieselfelder: einst Kloake, nun Naturschutzgebiet
mit Aus-Blick auf den Müllberg.
Eine aurale Skulptur – in die Umgebung gehauen von Carsten Bender, Hirzel Hirzelnsen und Manfred Kerklau.
Termine:
Premiere am 03.10.2018 von 06.00-07.00 Uhr im Wolfgang Borchert Theater
weitere Aufführungen:
am 14.10.2018 von 06.00-07.00 Uhr im Kammertheater Der Kleine Bühnenboden
am 24.10.2018 von 06.00-07.00 Uhr im Boulevard Theater
am 01.11.2018 von 06.00-07.00 Uhr im Theater Münster
am 25.11.2018 von 06.00-07.00 Uhr im Theater im Pumpenhaus
Büchners Lenz, Wielands Musarion und des Kranichs Hals
Des Kranichs Hals (Qi Gong zum Mitmachen) Die Morgen- und die Abenddämmerung ist die Zeit des Vogelgesangs. Zu diesen Stunden lädt der Theaterregisseur Manfred Kerklau zum gemein-samen Qi Gong in der Vogelwelt ein. Qi Gong besteht aus einfachen, schnell erlernbaren, fließenden Bewegungsabläufen und bringt Körper, Geist, Emotionen und Lebensenergie auf natürliche Weise wieder in Balance.
Wie der Reiher am See, stehen und bereit sein….
(jeder ist willkommen, Vorerfahrung ist nicht nötig) Donnerstag, 23. August, um 6:15 Uhr und 20:15 Uhr
Wielands MUSARION (Lesung-Premiere) Christoph Martin Wieland – erster deutscher Shakespeare-Übersetzer und Bestseller-Autor des 18. Jahrhunderts – hat den Ausdruck „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“ geprägt. Seine Musarion ist eine spöttisch-philosophische Verserzählung über die Liebe, Wandlungen eines Menschen und Prügeleien unter Philosophen. Der Schauspieler Carsten Bender rezitiert Auszüge aus dem dreibändigen Werk. Donnerstag, 23. August, 15 Uhr
„Vögel sind komische Vögel“ (Konzert-Wiederaufnahme) Mit Miniaturen für Schlagzeug unternimmt Herr Hirzel einen spätsommerlichen Ausflug in die Welt der Lautäußerungen seiner gefiederten Kollegen. Für alle, die es im letzten Jahr verpasst haben, und alle, die es sich ein zweites Mal anhören möchten Samstag, 25. August, um 15, 16 und 17 Uhr (jeweils 15 Min.)
Büchners LENZ in konzertanter Aufführung (Gastspiel) Er kann auch während der Lesung ums Rieselwärterhäuschen streichen, er oder sein Wiedergänger: Lenz. Der unglückliche, begabte Lenz, Freund des glücklichen, erfolgreichen Goethe, hat es dem großen Georg Büchner angetan. Ein Ausnahmekünstler setzt dem anderen ein Denkmal, das einzige für Jakob Michael Reinhold Lenz (Der Hofmeister, Soldaten). Wir jagen Lenz mit Büchners Text und Arthur Thiemes Bassgitarre durchs Gebirg. Thomas Thieme. Sonntag, 26. August, 15 Uhr
Ort Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern
nahe Gaststätte Heidekrug, Coermühle 100, 48157 Münster
Bei schlechtem Wetter finden die Aufführungen überdacht am Rieselfeldhof statt, direkt hinter der Gaststätte Heidekrug.
Eintritt Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Eine Produktion von GLOSTER Productions
Vorhänge Gertrud Neuhaus || www.gertrudneuhaus.de
Grafikdesign medlay || www.medlay.de
Gefördert von Kulturamt der Stadt Münster Unterstützt von Biologische Station in den Rieselfeldern und
Arno Schmidt Stiftung Bargfeld
Herzlichen Dank an Bernd Rauschenbach und Günter Rohkämper-Hegel
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim
und andere Schnurren von Wilhelm Busch
Der Rezitator Günter Rohkämper-Hegel trägt mit mir Texte des bekannten Dichters vor. Gemeinsam werden wir versuchen, neben den heiteren auch seine existenzialistisch-philosophischen Verse zum Schwingen zu bringen: »Der Vogel, scheint mir, hat Humor.«
Sonntag, 5. August 2018, 15 Uhr
NOBIS KRUG Sepia 5.12
Warendorfer Str. 512
48157 Münster
Der Eintritt ist frei – um Spenden im Anschluss an die Lesung wird gebeten!
Eine Produktion von GLOSTER Productions | www.gloster-productions.com
https://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2018/07/Wilhelm-Busch-2018.jpg16101145carsten.benderhttps://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2017/10/BG.pngcarsten.bender2018-07-25 14:12:282021-04-16 08:18:4105.08.2018 | Gloster Es sitzt ein Vogel auf dem Leim
Wie Beethoven Dostojewski ein kaleidoskopisches Kleid reichte –
Ein intertemporäres Gespräch
Gewicht, Bedeutung, Schwere: Wer an Dostojewski denkt, denkt an seine schwergewichtigen fünf großen Romane, die sogenannten “fünf Elefanten”, an Schuld und Sühne; wer an Beethoven denkt, denkt an die „neun Sinfonien“, an Pathos und Schicksal. Doch trifft eine späte Komposition Beethovens auf eine späte Erzählung Dostojewskis, kann alles auch ganz anders ausgehen.
Treffen sich zwei Verzweifler: Dostojewski träumt von der verbindenden Kraft der Liebe, einem neuen “goldenen Zeitalter”. Entgegen allen Wissens um die Undurchführbarkeit seiner Idee, beharrt er in geradezu paradoxer Widersprüchlichkeit darauf, erzählen, “verkünden” zu wollen. Beethoven hält nach allen politischen und menschlichen Enttäuschungen unbeirrbar fest an dem Glauben an ein elysäisches Reich der Freiheit, das er im Menschen ebenso veranlagt sah, wie auch seine finstersten Gegenkräfte, deren Wirken neben seiner Krankheit seine letzten Lebensjahre überschattete. Beide vertrauen und nähern sich von verschiedenen Seiten dem “Geist, der edle und bessere Menschen zusammenhält auf diesem Erdenrund und den keine Zeit zerstören kann”, wie Beethoven in einem Brief an die Widmungsträgerin der Sonate op. 109, die 19jährige Maximiliane Brentano, schreibt.
Dabei überraschen die jeweils gewählten Tonarten: Dostojewski – in seiner Jugend ein glühender Schillerianer – schreibt hell und intensiv über seinen Traum vom Goldenen Zeitalter; Beethoven komponiert seine Sonate von 1820 in E-Dur, der himmlischen, engelhaften Tonart. Darüber hinaus klingt in Dostojewskis Traum das “Alle Menschen werden Brüder” aus der 9. Sinfonie von 1824 nach, die wiederum in einzelnen Passagen der Sonate von 1820 vorausklingt. Als besäße Beethoven Gerätschaften, die Zukunft einzufangen, träumt er mit seiner Sonate gleichzeitig Dostojewkis Traum weiter und umkleidet die unterschiedlichen Stimmungen der Erzählung: zerbrochene Spiegelstücke, eingewebt in einen bodenlangen Wintermantel.
Der Undercover-Traditionalist Arnold Schönberg, dessen Sechs kleine Klavierstücke op. 19 die einzelnen Abschnitte der phantastischen Erzählung atonal akupunktieren, hat – wiederum in seiner Zeit – wiederholt Erfahrungen mit dem Gefühl der Lächerlichkeit machen müssen: Menschen, die teilweise gezielt und ausgestattet mit Trillerpfeifen seine Auftritte besuchten, wollten ihn und seine Musik lächerlich machen; er sollte als lächerlicher Mensch dastehen. Aber Schönberg, nicht umsonst „konservativer Revolutionär“ genannt, zeigt uns unbeirrt, dass ein scheinbar lächerlicher Gedanke nicht immer lächerlich sein muss, sondern, im Gegenteil und ganz im Sinne der Brüder Karamasow, das Herzstück des Ganzen seiner Epoche sein kann: aus eben dem “Geist, (…) den keine Zeit zerstören kann, dieser ist es der jetzt zu Ihnen spricht.”
Ausgehend von der Vorstellung, dass beide Komponisten und der Autor des Abends, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Lebzeiten, untereinander verbunden sind – Beethoven weist in seinem Spätwerk über die Romantik hinaus bis in Schönbergs Moderne hinein – erfinden der Pianist Wilhelm Rodenberg und der Schauspieler Carsten Bender ein Gespräch hinweg über verschiedene Kulturen und Zeiten, nach dem Motto:
Alles das Eilende wird schon vorüber sein; denn das Verweilende erst weiht uns ein.
Theater im Pumpenhaus Gartenstraße 123 48147 Münster
Karten: 10,- € / erm. 8,- €
Reservierungsmöglichkeit auf www.pumpenhaus.de und unter (0251) 23 34 43
Dieser Auftritt findet statt im Rahmen der Reihe wildwuchs
Vielfalt. Phantasie. Experimentierlust. Begriffe, die man auch in Münster gern mit der „Freien Szene“ verknüpft. Aber was genau ist das Wesen dieser Buntheit? Was bedeutet das Produzieren in freien Strukturen heute? Das Bündnis „MoNOkultur“ macht sich seit 2013 für bessere Förder- und Arbeitsbedingungen der unabhängigen Kunst- und Kulturschaffenden stark. Jetzt bieten wir den Stärken der Szene die breitestmögliche Plattform. Bündeln die kreative Power. Regen den Dialog an. Und forcieren die Vernetzung untereinander. In Kooperation mit dem Pumpenhaus zeigen wir vom 6. bis 29. April die Veranstaltungsreihe wildwuchs. Mit Ausstellungen, Performances, Konzerten und Partys. Die Spanne reicht vom Stummfilm mit Live-Musik bis zur Space-Hörspiel-Disko. Von der installativen Werkschau bis zur alkoholseligen Lesung. Wir haben altgediente Künstler*innen und Gruppen ebenso eingeladen wie vielversprechende Newcomer. Schließlich ist die Freie Szene permanent im Wandel. Und garantiert für eine Überraschung gut. Wildwuchs eben!
Eine Initiative von moNOkultur in Kooperation mit dem Theater im Pumpenhaus mit Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Münster.
https://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2018/05/Erich-Gisar.jpg1208859carsten.benderhttps://gloster-productions.com/wp-content/uploads/2017/10/BG.pngcarsten.bender2018-03-23 11:50:202021-04-16 08:18:0029.04.2018 | Gloster Wie Beethoven Dostojewski ein kaleidoskopisches Kleid reichte – Ein intertemporäres Gespräch
Von Hexen, Spuk und falschem Zauber
Johann Moritz Schwagers satirischer Roman »Stillbachs Leben«
Vorgestellt und vorgelesen von Walter Gödden und Carsten Bender.
In der Reihe „Versunkene westfälische Literatur“ haben wir, der Literaturwissenschaftler Walter Gödden und ich, uns vorgenommen, auf Entdeckungsreisen zu gehen.
Thema ist dieses Mal der Aberglaube – aus der Sicht des westfälischen Autors Johann Moritz Schwager (1738-1804), der im beschaulichen Städtchen Jöllenbeck bei Bielefeld lebte, dessen Wirken aber weit über den Radius teutoburgerwaldischer Beschaulichkeit hinausging.
Schwager, der in Jöllenbeck das Amt eines protestantischen Landpfarrers versah, war Aufklärer aus Leidenschaft: ein Satiriker, der von Jöllenbeck aus seine ganz persönlichen Kreuzzüge führte gegen die vor Ort weit verbreiteten Unsitten des Aberglaubens und Hexenwahns; jemand, der keiner Fehde aus dem Weg ging und seine Feinde mit deftigstem Spott und Polemik überzog. Und wenn es sein musste, schrieb er auch Romane, wie eben „Stillbachs Leben“.
Das von Schwager beschriebene Westfalen des 18. Jahrhunderts gleicht einem einzigen Sumpf an Intrigen, Korruption und Rechtsverdrehung – gestützt durch Gesetze und Winkeladvokaten, die solch desaströse Zustände erst ermöglichten. Und gegen diese Zustände schrieb Schwager mit den Mitteln der „amüsanten Attacke“ entschieden an.
Dieses Programm ist buchbar.
Termine:
Dienstag, 6. März 2018, 18 Uhr, M44 campus knifte
M44 Meeting Center
Johann-Krane-Weg 44
48149 Münster
Friedensfeier
und drei weitere Gedichte von Friedrich Hölderlin
verwoben mit drei Bagatellen Ludwig van Beethovens
„Die Dichter müssen auch
Die geistigen weltlich sein.“
Nach Viertel des Lebens im Oktober 2017 steht im Mittelpunkt des aktuellen Rezitationsprogramms die Hymne Friedensfeier, zu der zwei weitere sogenannte Christushymnen – nicht christliche, sondern über Christus hinausweisende – und eine von der Sehnsucht nach Frieden getragene Ode auf die Prinzessin Amalie von Dessau hinführen. Der Pianist Wilhelm Rodenberg spielt drei späte Beethoven-Bagatellen.
Es lesen Jiayu Ni, Carsten Bender, Barbara Kemmler und
Günter Rohkämper-Hegel.
Premiere Sonntag, 25. Februar 2018, 11 Uhr
Ort neben*an – Laden für alle Fälle –
Warendorfer Straße 45
48145 Münster
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