Sommer und Herbst 2022 | Gloster
Peter Kurzeck und sein Versuch, die Zeit anzuhalten

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© Miriam Benassi/medlay.de

»Die Bilder und dazu erzählen«
PETER KURZECK UND SEIN VERSUCH, DIE ZEIT ANZUHALTEN 1
Lesung von Auszügen aus Das alte Jahrhundert 1-4 von Peter Kurzeck

Der Schriftsteller Peter Kurzeck (* 10. Juni 1943 und † 26. November 2013) hat zu Lebzeiten fünf Bände eines auf zwölf Bände angelegten Romanprojekts veröffentlicht, das sich unter dem Titel Das alte Jahrhundert der Aufgabe verschrieben hat, in Worten das 20. Jahrhundert festzuhalten.
In einer seiner in der Tradition der oral history aufgenommenen Audioerzählungen, die im supposé-Verlag erschienen sind, erzählt Peter Kurzeck, wie er ab einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens in jedem seiner Romane mindestens einen Satz über Rembrandt schreiben musste.
Hiervon ausgehend habe ich – zunächst – aus den ersten vier Bänden der Romanreihe einerseits die Passagen zusammengestellt, in denen Peter Kurzeck Bilder von Malern wie Rembrandt, Van Gogh und Breughel beschreibt, andererseits aber auch diejenigen Schilderungen des Lebens im alten Jahrhundert, die häufig mit der Wendung »wie auf einem Bild« enden.

Ob es sich dabei wirklich um einen Versuch gehandelt hat, die Zeit anzuhalten, weiß ich nicht, aber mir gefällt die Vorstellung.

Bei einer Gartenlesung an der Meerwiese – herzlichen Dank an Tanja Stermann und ihre Familie – konnte ich im September letzten Jahres die zusammengestellten Texte ein erstes Mal vor Publikum ausprobieren. Im Sommer 2022 möchte ich das Programm gerne ein weiteres Mal in Münster lesen.

Zur Zeit füge ich aus Passagen des Romans Vorabend (Das alte Jahrhundert 5), in dem die Fülle und Verschiedenheit der erwähnten Bildzeugnisse noch größer ist als in den ersten vier Bänden, ein zweites Leseprogramm zusammen, das ich im Herbst 2022 zum ersten Mal vorlesen kann. In nächsten Schritten folgen dann Leseprogramme aus den außerhalb von Das alte Jahrhundert erschienenen Romanen sowie aus den posthum erschienenen Bänden, sobald diese Reihe abgeschlossen sein wird.

Die Lesung aus Das alte Jahrhundert 1-4 und der Abdruck des Zitats auf dem Plakat erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages © Schöffling & Co. Verlagsbuchhandlung GmbH, Frankfurt am Main.

Gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen.

Graphikdesign: Miriam Benassi/medlay.de
Photographie: Jörg Kersten/medlay.de

Herzlichen Dank für ihre freundliche Unterstützung an Rudi Deuble, Elisa Diallo, Nicole Eckert und Tanja Stermann.

Photo: Jörg Kersten/medlay.de

 

Photo: Jörg Kersten/medlay.de

 

Photo: Jörg Kersten/medlay.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GLOSTER und die Literaturkommission für Westfalen zeigen
Jenny Aloni – Leben | Werk | Wirkung einer jüdischen Schriftstellerin
Dialogische Lesung mit Walter Gödden und Carsten Bender

»Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein«.
Die deutsch-jüdische Schriftstellerin Jenny Aloni (1917-1993)

Die in Paderborn geborene jüdische Autorin Jenny Aloni gilt als „bedeutendste deutschsprachige Schriftstellerin ihrer Generation in Israel“ und zählt zu den wichtigsten deutschen Exilautorinnen überhaupt. Aloni verfasste Gedichte, Erzählungen und Romane und führte fast lebenslang ein Tagebuch. Für die Aufarbeitung jüdischen Schicksals fand Jenny Aloni eine eigene, ausdrucksstarke Sprache. Sie war eine beispielhafte, starke Persönlichkeit, die ihre individuelle und gesellschaftliche Situation literarisch verarbeitete und damit zukünftigen Generationen „Bericht gab“ über die an Juden verübten Verbrechen. Für Aloni galt die Lebensmaxime: Man darf sich nicht entmutigen lassen, man muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Eine dialogische Lesung mit dem Literaturwissenschaftler Walter Gödden und dem Schauspieler Carsten Bender.

Mittwoch, 9. März 2022, 17 Uhr
im Zeitungslesesaal der Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11, 48143 Münster

Für die Teilnahme an der Veranstaltung gilt die 2G-plus-Regel. Es besteht Maskenpflicht auch am Sitzplatz.
Der Eintritt ist frei.

Bitte melden Sie sich vorher an unter Tel. 02 51/4 92-42 42 oder per Mail an buecherei(at)stadt-muenster.de.

 

© Die Lesung der Texte Jenny Alonis erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Universitätsarchivs Paderborn, wo sich der Nachlass Jenny Alonis befindet.

Eine Produktion von GLOSTER in Kooperation mit der LWL-Literaturkommission für Westfalen.

Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung gefördert. Es ist eines von 24 Projekten, die im Rahmen des Förderschwerpunktes der LWL-Kulturstiftung zum diesjährigen Festjahr „#2021 JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ unterstützt werden.

Herzlichen Dank an Anikó Szabó, Uri-Robert Kaufmann und Günter Rohkämper-Hegel!

GLOSTER 2021 und 2022.