Anatole France. Eine Erinnerung

Musikalische Lesung mit Carsten Bender (Rezitation und Fassung) und Laurent Leroi (Akkordeon und Komposition) anlässlich des 100. Todestages des französischen Dichters Anatole France (1844-1924) im Rahmen der „Französischen Woche Heidelberg“

Am 12. Oktober 2024 vor 100 Jahren starb der französische Schriftsteller Anatole France, der am 16. April 1844 in Paris geboren und im Jahr 1921 mit dem Literaturnobelpreis geehrt wurde. Mit Gedichten, Erzählungen und Literaturkritiken machte er sich zunächst einen Namen, der Durchbruch gelang 1881 mit dem Roman Le Crime de Sylvestre Bonnard. Seine zunächst konservative Einstellung wandelte sich zunehmend zu antiklerikaler und humanitär-sozialistischer Gesellschaftskritik. Politisches Engagement – so anlässlich des Fehlurteils gegen Alfred Dreyfus – wurde zum wesentlichen Antrieb seines Schreibens. Die bissige und sarkastische Aufarbeitung französischer Geschichte und Gesellschaft gelang ihm 1908 in Die Insel der Pinguine. An den vielseitigen Literaten, glänzenden Stilisten und engagierten Geist erinnert diese musikalische Lesung mit dem Schauspieler Carsten Bender und dem Musiker Laurent Leroi.

Termin: Samstag, 12.10.2024, 17 Uhr

Ort: VÖLKERKUNDEMUSEUM DER JOSEFINE & EDUARD VON PORTHEIM-STIFTUNG (VPST) an der Universität Heidelberg, Hauptstraße 235, 69117 Heidelberg | Völkerkundemuseum Heidelberg

Eintritt: 15 € / ermäßigt 10 €
 
Veranstalter: Deutsch-Französisches Kulturzentrum e.V. | Deutsch-Französisches Kulturzentrum Heidelberg – Centre Culturel Franco-Allemand

Herzlichen Dank an Ulrike Kemna vom Deutsch-Französischen Kulturzentrum für die konzeptionelle Vorarbeit, die wertvollen Texthinweise sowie den oben stehenden Ankündigungstext!

 

 

Foto: Jörg Kersten

Foto: b7UE

Mit Laurent Leroi | laurentleroi.de und Carsten Bender im Dachbodensaal auf dem Rieselfeldhof;
Special Guest am Freitag: Walter Gödden

 

Verein zur Förderung von Schauspiel, Literatur und Sprache – Münster e. V. präsentiert
Zwei französisch-deutsche Rezitationsabende mit Musik und Gesang

Freitag, 27. September 2024, 19:30 Uhr:
Die lasterhaften Balladen und Lieder des François Villon – Nachdichtung: Paul Zech
mit Laurent Leroi (Akkordeon), Carsten Bender (Rezitation) und Walter Gödden (Einführung)

Samstag, 28. September 2024, 19:30 Uhr:
Die Gischt der Tage – Eine botanisch-tragische Liebesgeschichte von Boris Vian
mit Laurent Leroi (Akkordeon) und Carsten Bender (Rezitation)

Ort:
Dachbodensaal auf dem Rieselfeldhof, Coermühle 100, 48157 Münster

Eintritt:
jeweils 15,00 € normal/ 10,00 € ermäßigt (nur Abendkasse)

Veranstalter:
Verein zur Förderung von Schauspiel, Literatur und Sprache – Münster e. V. | Verein zur Förderung von Schauspiel, Literatur und Sprache – Münster e. V.

Gefördert von:

Stiftung für Musik und Gesang – Surmund-Tremmel-Stiftung | Stiftung für Musik und Gesang

 

Kulturamt der Stadt Münster | Stadt Münster – Kulturamt

 

 

Zu den beiden Programmen:

Die lasterhaften Balladen und Lieder des François Villon –
Nachdichtung von Paul Zech

Qu’est ce que que j’oy? – Ce suis je. – Qui? – Ton cueur
François Villon

Ich hänge schief vom Mond herab.
Paul Zech

Den Anstoß zu diesem Projekt gab – unwissentlich – der Schriftsteller Peter Kurzeck, der in einem seiner Erzählbücher schildert, wie er seinem Verleger ein paar Zeilen Villon nachts in einer Telefonzelle durch den Hörer sagt – Zeilen, die sich bei näherer Betrachtung als genuine Nachdichtungen Paul Zechs im Geiste Villons entpuppen.

Der Knopfakkordeonist Laurent Leroi und der Schauspieler Carsten Bender präsentieren Auszüge aus den François-Villon-Nachdichtungen des westfälischen Dichters Paul Zech. Walter Gödden gibt eine kurze literaturwissenschaftliche Einführung zu Leben und Werk Villons und Zechs.

Neben den deutschen Nachdichtungen erklingt Villon aber auch im französischen Original: Laurent Leroi interpretiert singend und spielend diverse Gedichte, eine Jargon-Ballade und die Debatte, die Villons Körper mit Villons Herzen führt.

Dauer:
60 Minuten

Die Entstehung dieses Programms wurde gefördert von:

LWL-Kulturabteilung | LWL-Kulturabteilung

 

Boris Vian
DIE GISCHT DER TAGE
Eine botanisch-tragische Liebesgeschichte

Aus Boris Vians berühmtesten Roman „Die Gischt der Tage“ (früherer Titel: „Der Schaum der Tage“) hat Schauspieler Carsten Bender die botanisch-tragische Liebesgeschichte zwischen Colin und Chloé herausdestilliert, in der Chloé eine weiße Lotusblume in der Lunge wächst und der Snob Colin auf medizinischen Rat hin durch Kauf unzähliger Blumen als Heilmittel peu à peu in den Ruin gerät.

Der Akkordeonist Laurent Leroi wird dazu Chansons von Boris Vian im französischen Original interpretieren, die mit der deutschen Lesefassung in enger Beziehung stehen, z. B. das politisch brisante und antimilitaristische Haltung zeigende „Le deserteur“, das seinerzeit in Frankreich für großes Aufsehen sorgte.

Die Kombination von Texten und Musik spiegelt auch die Vielseitigkeit des Künstlers Boris Vian wider, der Schriftsteller, Jazztrompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philips war.

Dauer:
67 Minuten

Vortragsrechte:
Boris Vian
Gischt der Tage
A.d. Franz. von Frank Heibert
© 1979, 1996, 1998 Societé Nouvelle de Éditions Pauvert
© 1999 Librairie Arthème Fayard, pour l’édition en œuvres complètes
© 2017 für die deutsche Ausgabe: Verlag Klaus Wagenbach, Berlin

Die Recherche für dieses Projekt wurde gefördert durch ein GVL-Stipendium im Rahmen von NEUSTART KULTUR II.

Das Vorlese-Café auf Japanisch und Deutsch 

im Rahmen der Ausstellung DOPPELPASS – ダブルパスポート Ich verpackt im Koffer in der Ausstellungshalle am Hawerkamp vom 23. August bis 15. September 2024

Veranstalter des Vorlese-Cafés: Kulturinitiative Coerde

Auf dem Programm stehen die Texte der Schriftstellerin Yoko Tawada (*1960) / 多和田葉子, Berlin, aus ihrem Roman „Das Bad/うころもち “ (1989) und die Gedichte aus dem Buch „Nur da wo du bist da ist nichts / あなたのいるところだけ何もない“ (1987).

Yoko Tawada beschreibt die Welt so, wie sie aussähe, könnte man gleichzeitig träumen und hellwach sein. (Elke Brüns, taz)

Lesung: Satomi Edo / エドサトミ (Japanisch), Carsten Bender (Deutsch)
Musik: Chizuru Amakawa / 天川千鶴 (Klavier): Werke von Tōru Takemitsu / 武満徹 (1930-1996)
Moderation: Tanja Stermann (Gründerin des Vorlese-Cafés)

Kostenlose Tickets: localticketing
Termin und Ort:
Freitag, 13. September 2024, 19:30 Uhr (Einlass ab 19:15 Uhr)
im Theaterraum des Begegnungszentrums Meerwiese,
An der Meerwiese 25, 48157 Münster

Diese Lesung findet im Rahmen der Ausstellung DOPPELPASS – ダブルパスポート Ich verpackt im Koffer statt, die von der Künstlerin Satomi Edo kuratiert wird. Die Ausstellung zeigt die Werke japanischer Künstlerinnen und Künstler aus Nordrhein-Westfalen und wird von einem vielfältigen Programm begleitet. Die Ausstellung findet in der Ausstellungshalle am Hawerkamp vom 23. August bis 15. September 2024 statt. Ausstellungseröffnung war am Freitag, 23. August 2024, um 18:30 Uhr. Informationen zum Programm: www.am-hawerkamp.de

Satomi Edo liest ausgewählte Texte in japanischer Sprache. Der Schauspieler und Sprecher Carsten Bender präsentiert sie anschließend auf Deutsch.

Yoko Tawada wurde 1960 in Tokyo geboren und kam 1979 das erste Mal nach Deutschland. Von 1982 bis 2006 lebte sie in Hamburg, seit 2006 lebt sie in Berlin. Sie absolvierte ein Studium der Literaturwissenschaften in Tokyo, Hamburg und Zürich (Promotion).

Ihre ersten literarischen Veröffentlichungen erschienen 1985 und 1986 (in Konkursbuch 16/17: Japan-Lesebuch). Auch Tawadas Debüt erschien im konkursbuch Verlag Claudia Gehrke im Jahr 1987 („Nur da wo du bist da ist nichts“), in Japan erschien ihr erstes Buch 1991 („Sanninkankai“). Ihr Kurzroman „Das Bad“ erschien 1989 zunächst lediglich auf Deutsch; erst in der zweisprachigen Neuausgabe 2010 wurde dann auch der japanische Originaltext veröffentlicht.

Yoko Tawada schreibt auf Deutsch und Japanisch literarische Essays, Romane, Gedichte und Kurzprosa sowie Theaterstücke. Ihre Bücher sind in viele Sprachen der Welt übersetzt. Für ihre Werke erhielt sie auch zahlreiche Auszeichnungen in Deutschland und weltweit, u. a. die Goethe-Medaille, die Auszeichnung „Akutagawa shō“, den Kleist-Preis, die Carl-Zuckmayer-Medaille und den National Book Award. Bisher sind 28 Bücher von ihr im konkursbuch Verlag Claudia Gehrke erschienen. Seit 1987 hielt sie um die 1200 Lesungen in Literaturhäusern, Theatern, Buchhandlungen, Goethe-Instituten, Museen, Kirchen, Tempeln, Schulen und Universitäten in vielen Ländern der Welt.

Die Pianistin Chizuru Amakawa wird die Lesung musikalisch gestalten und die Werke des japanischen Komponisten Tōru Takemitsu (1930-1996) präsentieren. Takemitsu war der erste japanische Komponist, der  zu internationaler Bekanntheit gelangte. Er verfolgte eine Fusion westlicher Musik mit der Kultur seiner Heimat. Seine Werke strahlen eine lyrische Intensität aus, die ihre Wurzeln sowohl in der Musik der frühen Moderne (Debussy, Alban Berg) wie auch im experimentellen Ansatz Mitte des 20. Jahrhunderts (John Cage, Morton Feldman) haben. Mittlerweile werden seine Werke weltweit gespielt und Takemitsu gilt als einer der wichtigsten Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. An diesem Abend wird auch von ihm komponierte Filmmusik erklingen.

Chizuru Amakawa studierte zunächst an der Musikhochschule Tokyo. Es folgte ein Aufbaustudium bei Prof. Michael Keller an der Musikhochschule Detmold (Abteilung Münster), das sie im Jahr 2000 mit der Künstlerischen Reifeprüfung erfolgreich abschloss. Neben ihrer Tätigkeit als Klavierlehrerin steht sie regelmäßig als Kammermusikerin auf der Bühne.

 

Vortragsrechte:
Die Lesung aus beiden Werken erfolgt mit der freundlichen Genehmigung des konkursbuch Verlags Claudia Gehrke.

Hinweise:
In der Pause wird das Publikum die Möglichkeit haben, einige Buchveröffentlichungen der Schriftstellerin Yoko Tawada zu erwerben.
Im Anschluss an die Veranstaltungwird um Spenden gebeten!

Konzept:
Muttersprachler*innen nehmen ihr Publikum mit auf eine Entdeckungsreise in andere Kulturen und literarische Welten. Die Zuhörer*innen sind eingeladen, dem Klang der fremden Worte, Texte oder Musik zu lauschen und sich von unbekannten Sprachmelodien verführen zu lassen. Anschließend erfolgt die Übersetzung in die deutsche Sprache. Alle Veranstaltungen werden musikalisch begleitet.

Veranstalter: Kulturinitiative Coerde | www.kultur-coerde.de

Ab diesem Jahr werden die Rieselfelder Kulturtage von dem gemeinnützigen Verein zur Förderung von Schauspiel, Literatur und Sprache – Münster e.V. veranstaltet.

Wieder mit Thomas Thieme, Arthur Thieme und Julia von Sell und vielen anderen – das genaue Programm ist abrufbar auf einer separaten vom neu gegründeten Verein betriebenen Website, die von Jörg Kersten und Miriam Benassi von medlay.de erstellt wurde:
www.rieselfelder-kulturtage.de

Der Vorverkauf für die Premiere der überarbeiteten konzertanten Brecht-Aufführung von BAAL mit Thomas Thieme und Arthur Thieme am Sonntag, 25. August um 16 Uhr ist bereits eröffnet:

Ticket für Brechts „Baal“ kaufen

Foto: Jörg Kersten

Foto: Jörg Kersten

Foto: b7UE

 

Mit Laurent Leroi | laurentleroi.de im Museum Ritter in Waldenbuch | Museum Ritter

 

GLOSTER und LEROI präsentieren

Boris Vian
DIE GISCHT DER TAGE
Eine botanisch-tragische Liebesgeschichte

Aus Boris Vians berühmtesten Roman „Die Gischt der Tage“ (früherer Titel: „Der Schaum der Tage“) hat der freie Schauspieler Carsten Bender die botanisch-tragische Liebesgeschichte zwischen Colin und Chloé herausdestilliert, in der Chloé eine weiße Lotusblume in der Lunge wächst und der Snob Colin auf medizinischen Rat hin durch Kauf unzähliger Blumen als Heilmittel peu à peu in den Ruin gerät.

Der Knopfakkordeonspieler Laurent Leroi wird dazu Chansons von Boris Vian im französischen Original interpretieren, die mit der deutschen Lesefassung in enger Beziehung stehen, z. B. das politisch brisante und antimilitaristische Haltung zeigende „Le deserteur“, das seinerzeit in Frankreich für großes Aufsehen sorgte.

Die Kombination von Texten und Musik spiegelt auch die Vielseitigkeit des Künstlers Boris Vian wider, der Schriftsteller, Jazztrompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philips war.

 

Die Recherche für dieses Projekt wurde gefördert durch ein GVL-Stipendium im Rahmen von NEUSTART KULTUR II.

Tanzeela Jamil Buttar – Foto: Tanja Stermann

Das Vorlese-Café auf Urdu und Deutsch 
Moderation: Tanja Stermann (Gründerin des Vorlese-Cafés)
Lesung: Tanzeela Jamil Buttar und Carsten Bender

Musik: Abid Ur Rahman (Gesang auf Urdu) und Karaj Singh (Gesang auf Panjabi)


Kostenlose Tickets: localticketing
Termin und Ort:
Freitag, 21. Juni 2024, 19:30 Uhr (Einlass ab 19:15 Uhr)
im Theaterraum des Begegnungszentrums Meerwiese,
An der Meerwiese 25, 48157 Münster
Tanzeela Jamil Buttar  liest ausgewählte Texte und Gedichte namhafter Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Urdu-Literatur auf Urdu. Der Schauspieler und Sprecher Carsten Bender präsentiert sie anschließend in deutscher Sprache.

Auf dem Programm steht die Lesung eines Auszugs aus dem Roman „Gardish-i-Rang-i-Chaman“ (1987), zu Deutsch etwa „Die Farben des Gartens sind stets im Wandel“ von Qurratulain Hyder, einer der herausragenden Schriftstellerinnen der Urdu-Literatur. Sie wurde 1927 in Aligarh, Indien, geboren. Ihr bekanntester Roman „Ag ka darya“ (Der Feuerstrom) aus dem Jahr 1960 gilt als eine Meilenstein in der Entwicklung des Urdu-Romans. Sie wurde mit zahlreichen Preisen für ihr literarisches Schaffen ausgezeichnet. Qurratulain Hyder starb 2007 in Dehli, Indien.

Das Publikum erwartet auch eine Auswahl der Gedichte von Muhammad Iqbal (1877-1938), der als Nationaldichter Pakistans hochgeschätzt wird. Er war Philosoph, Jurist, Dichter und Theologe, außerdem auch ein engagierter Politiker. In Cambridge studierte er Rechtswissenschaften und Philosophie, danach vertiefte er seine Studien in Heidelberg und München. Muhammad Iqbal zählt auch zu den wichtigsten islamischen Denkern des 20. Jahrhunderts. Iqbal schrieb zahlreiche Gedichtbände und hielt Vorträge. Sein Werk ist in drei Sprachen, in Urdu, Farsi und Englisch, verfasst. 1938 starb er in Lahore, der heutigen Hauptstadt der pakistanischen Provinz Punjab.

Das literarische Schaffen von Balraj Komal (1928-2013) und Iftikhar Arif (*1943) fand auch bereits beim Erscheinen erster Lyrikbände breite Anerkennung und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen gewürdigt. Eine kleine Auswahl ihrer Lyrik auf Urdu wird am Freitagabend ebenfalls erklingen.
Zwei junge Sänger – Karaj Singh und Abid Ur Rahman – werden den Abend musikalisch begleiten. Das Publikum darf sich auf eine große Bandbreite an Darbietungen freuen, die sich zwischen traditionellen Liedern und aktuellen populären Songs auf Urdu und Panjabi bewegt. Es ist eine Musik, die Sehnsüchte weckt, das Leben und die Liebe besingt und feiert.
Eintritt: kostenfrei, um eine Spende wird im Anschluss gebeten
Veranstalter: Kulturinitiative Coerde

(c) Markus Bomholt für das Stadtmuseum Münster

Herzlichen Glückwunsch – 75 Jahre Grundgesetz
Westfälinnen und Westfalen im Parlamentarischen Rat
Eine moderierte Lesung mit Musik

Termine:
Mittwoch, 15. Mai 2024 und Donnerstag, 23. Mai 2024,
jeweils um 19 Uhr

Ort:
Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster

Der Eintritt ist frei!

Konzept und Moderation: Dr. Barbara Rommé
Lesungen: Carsten Bender (Schauspieler und Sprecher) und Katharina Tiemann (Förderverein Stadtmuseum Münster)
Musik: Rolf Schorfheide (Elektrische Gitarre) und Jan Klare (Altsaxophon)

Anlässlich der 75. Wiederkehr der Verabschiedung des Grundgesetzes im Parlamentarischen Rat stehen einige Westfälinnen und Westfalen – die beiden Mütter des Grundgesetzes Friederike Nadig und Helene Wessel sowie Johannes Brockmann und Lambert Lensing – im Mittelpunkt der Veranstaltung, die an der Ausgestaltung des Grundgesetzes mitgewirkt haben. Sie waren demokratieerfahrene Persönlichkeiten, die oftmals schon in der Weimarer Republik im Reichstag oder im Provinziallandtag als Abgeordnete politische Erfahrungen gesammelt und in der NS-Zeit ihr Mandat und ihre Existenzen verloren hatten. Sie alle fühlten sich der gemeinsamen Idee verpflichtet, eine freiheitliche demokratische Grundordnung zu schaffen, in der Freiheit, Gleichheit und Toleranz auf Dauer garantiert sind. Gemeinsam haben sie mit dem Grundgesetz eine Verfassung geschaffen, die insbesondere bei den Grundrechten in den folgenden Jahrzehnten nur wenig Veränderung erfahren hat.

Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Rolf Schorfheide an der elektrischen Gitarre und Jan Klare am Altsaxophon mit bluesigen Interpretationen der deutschen Hymne. Zusätzlich werden Sprachsamples aus den Beratungen des Parlamentarischen Rates verwendet.

Eine Benefizveranstaltung des Förderverein Stadtmuseum Münster e.V.

(c) Christoph Otto Hetzel

Werkschau

Skulptur Zeichnung Graphik

03.05.-26.05.2024
Ausstellungshalle Hawerkamp

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Sa 15 – 18 Uhr / So 12 – 18 Uhr

Eröffnung: Freitag, 03.05.2024 um 19 Uhr
In der Ausstellungshalle Hawerkamp
Begrüßung: Christiane Schöpper
Einführung: Prof. Norbert Nowotsch
Musik: Markus Dassmann

Programm:
Sonntag, 05.05.2024 um 17 Uhr
„Ausgemergelt“ – Ein Postskriptum zu „Mit Droste im Glashaus“
Dialogische Lesung mit Carolin Wirth & Carsten Bender
Moderation: Prof. Rita Morrien
Mit „Ausgemergelt – ein Postskriptum zu „Mit Droste im Glashaus“ knüpfen wir an die intermediale Ausrichtung der dreiteiligen Ausstellungsreihe „Mit Droste im Glashaus. 21 Künstlerinnen und Künstler werfen Blicke“ an. Nach einem einführenden Kurzvortrag von Prof. Dr. Rita Morrien (Universität Paderborn) werden die Schauspielerin Carolin Wirth und der Schauspieler Carsten Bender Annette von Droste-Hülshoffs visionäres Gedicht „Die Mergelgrube“ (1842) und Marion Poschmanns endzeitliche Droste-Weiterschrift „Die Mergelgrenze“ (2021) rezitieren. Im Hintergrund wird gleichzeitig eine Projektion zu sehen sein, die Christoph Otto Hetzels langjährigen Bezug zu den Naturgedichten Droste-Hülshoffs visualisiert und Einblicke in sein aktuelles Normandie-Projekt „Vergangenheitsspuren – Bunkerfundstücke“ gibt. Im Anschluss an die Lesung/Installation gibt es die Gelegenheit zum Gespräch mit den Schauspieler:innen und dem ‚wilden Archivisten‘ Christoph Otto Hetzel.
Der Eintritt ist frei. Die Veranstalter freuen sich über eine Spende.

Sonntag, 12.05.2024 um 15 Uhr
„WIEGA“ – Weppelmanns Gartenprojekt für Kinder geht weiter

Samstag, 18.05.2024 um 16 Uhr
„Pop Planet“(integrativ), Imposter Buoy, Hauptact (top secret),
anschließend integrative Disco mit DJ Andrémoda

Freitag, 24.05.2024 um 19 Uhr
maybe suprise
Samstag, 25.05.2024 um 18 Uhr
Konzert – 3rd of Shocktober mit Jan Klare/Tendei/Murphy
Sie reformieren den Jazz, A-Men, Snooze Alarm,
anschließend Disco mit DJ Andrémoda

Weitere Infos:
www.hetzelonline.com / www.mit-droste-im-glashaus.de
www.am-hawerkamp.de / Am Hawerkamp 31/ 48155 Münster

 

Foto (c) Dirk Bogdanski

Schatten des Schattens: Sprache in (post)kolonialen Zeiten
»Exotisches« Westfalen: August Erdland und der Kolonialismus
Lesung und Gespräch

 

Sonntag, 21. April 2024 – 15:00 Uhr

Haus Rüschhaus

Ticket: 5 €

Ticket buchen

Von Westfalen in die Südsee – der 1874 in Oelde geborene Bauernsohn August Erdland ging im Jahre 1900 für gut zehn Jahre als Missionar in die Südsee. Auf den Marshallinseln, gut 13.000 Kilometer von seiner Heimat entfernt, wurde er zum Schriftsteller. Die Inselgruppe im fernen Ozeanien, nördlich von Australien gelegen, wurde für ihn zu einer zweiten Heimat. Während Erdlands hochgeschätzte sprachliche und ethnologische Schriften sachlich abgefasst sind, präsentiert sich der Autor in seinen literarischen Südsee-Skizzen als unterhaltsamer Erzähler, der auch manche Anekdote einfließen lässt. Erdland liefert dabei realistische und keine geschönten Porträts einer Inselwelt, die alles andere als ein Paradies darstellte. Anders als viele Entdeckungsreisende lehnte Erdland das Überlegenheitsgefühl vieler weißer Kolonialisten ab und sprach den Insulanern ein Selbstbestimmungsrecht zu. Seine Ausführungen bereichern die aktuellen kritischen Debatten über die deutsche Kolonialgeschichte.
Der Literaturwissenschaftler Walter Gödden und der Schauspieler und Sprecher Carsten Bender geben in einer kurzweiligen dialogischen Lesung Einblicke das Leben eines Missionars, der an seiner eigenen Mission scheiterte und dem Kolonialismus zusehends kritischer gegenüberstand.

In der Veranstaltungsreihe Schatten des Schattens fragen wir uns, wie stark koloniale Geschichte unsere Sprachen prägen und wie weit koloniale Muster in unser Alltagssprechen und auch in Literatur hineinreichen. Schatten des Schattens sieht Sprache aber auch als Teil des großen Prozesses der Dekolonisierung. Das zweijährige Projekt verfolgt in Gesprächen und künstlerischen Beiträgen historische Spuren in der Sprache – zwischen Wissenschaft und Kunst, zwischen Westfalen und der Welt.

mit
Walter Gödden
Carsten Bender

Die Veranstaltung gehört zum Projekt Schatten des Schattens: Sprache in (post)kolonialen Zeiten, einer Kooperation von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), der LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens und dem Germanistischen Institut der Universität Münster, gefördert durch die LWL-Kulturstiftung im Rahmen von »POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe« und der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost.

Hinweis:
Vor Ort ist nur Barzahlung möglich.