Salim Barakat wurde 1951 in Qamischli, im Nordosten Syriens, geboren. In den siebziger Jahren publizierte er seine ersten Gedichtbände, die ihn schon damals als eigenständigen, innovativen und wortgewaltigen Autor in der arabischen Literatur auszeichneten. Seitdem vergingen etwa 50 Jahre einer sehr produktiven schriftstellerischen Tätigkeit, in denen er zahlreiche Gedichtsammlungen und Prosawerke in arabischer Sprache veröffentlichte. Seit 1999 lebt Salim Barakat in Schweden.
Sein im Jahre 1980 erschienener Roman Der eiserne Grashüpfer sowie die Fortsetzung Die Spiele der jungen Hähne aus dem Jahre 1982 werden zu seinen autobiographischen Werken über seine Kindheit und Jugendzeit gerechnet.
Im Roman Der eiserne Grashüpfer erzählt Salim Barakat die Geschichte der Kindheit in einer syrischen Stadt nahe der türkischen Grenze aus der Sicht eines Kollektivs von kurdischen Kindern. In verschiedenen, assoziativ aneinandergereihten Bildern spiegeln sich historische Ereignisse der späten 50er und frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, gesellschaftliche Veränderungen, Anstieg von Gewalt und Unterdrückung wider. Diese Kaskade der Gewalt und Verbote erreicht auch die Lebenswirklichkeit der Kinder.
„Du warst ein Kind ohne Kindheit. Der Anfang war eng.“ Poetische Bilder des alltäglichen Lebens wechseln sich ab mit Beschreibungen von Brutalität, Wut und Zerstörung. Trotz teilweise unglaublich erscheinender Episoden dieser Kindheit, weht durch das Werk auch eine sanfte Stimme des Autors, die in besonderer Weise und ohne große Erklärungen, auch die Unschuld dieser Kinder und ihre Verspieltheit zu skizzieren versucht.
Fatma Murad liest die ausgewählten Passagen aus dem Roman Der eiserne Grashüpfer in arabischer Sprache. Ich werde die Texte in deutscher Sprache vortragen.
Das Duo Andalusík – Cellistin Cecilia Rubio Zamora und Samir Sfouk (Oud und Gesang) – nehmen das Publikum mit auf eine Reise, bei der sich mehrere miteinander verwobenen Kulturen und Musiktraditionen begegnen. Mit eigenen Arrangements arabischer und kurdischer Lieder gestalten sie das Programm musikalisch und schlagen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Weitere Vorlese-Café-Termine zum Vormerken
Freitag, 28.April 2023, 19:30 Uhr
Freitag, 16. Juni 2023, 19:30 Uhr
Das Konzept der Reihe
Muttersprachler*innen nehmen ihr Publikum mit auf eine Entdeckungsreise in andere Kulturen und literarische Welten: Eine Einladung, dem Klang der fremden Wörter, Texte oder Musik zu lauschen und sich von unbekannten Sprachmelodien verführen zu lassen. Anschließend erfolgt die Übersetzung in die deutsche Sprache. Alle Veranstaltungen werden musikalisch begleitet.