Von Hexen, Spuk und falschem Zauber
Johann Moritz Schwagers satirischer Roman »Stillbachs Leben«

Vorgestellt und vorgelesen von Walter Gödden und Carsten Bender.

In der Reihe „Versunkene westfälische Literatur“ haben wir, der Literaturwissenschaftler Walter Gödden und ich, uns vorgenommen, auf Entdeckungsreisen zu gehen.
Thema ist dieses Mal der Aberglaube – aus der Sicht des westfälischen Autors Johann Moritz Schwager (1738-1804), der im beschaulichen Städtchen Jöllenbeck bei Bielefeld lebte, dessen Wirken aber weit über den Radius teutoburgerwaldischer Beschaulichkeit hinausging.
Schwager, der in Jöllenbeck das Amt eines protestantischen Landpfarrers versah, war Aufklärer aus Leidenschaft: ein Satiriker, der von Jöllenbeck aus seine ganz persönlichen Kreuzzüge führte gegen die vor Ort weit verbreiteten Unsitten des Aberglaubens und Hexenwahns; jemand, der keiner Fehde aus dem Weg ging und seine Feinde mit deftigstem Spott und Polemik überzog. Und wenn es sein musste, schrieb er auch Romane, wie eben „Stillbachs Leben“.
Das von Schwager beschriebene Westfalen des 18. Jahrhunderts gleicht einem einzigen Sumpf an Intrigen, Korruption und Rechtsverdrehung – gestützt durch Gesetze und Winkeladvokaten, die solch desaströse Zustände erst ermöglichten. Und gegen diese Zustände schrieb Schwager mit den Mitteln der „amüsanten Attacke“ entschieden an.
Dieses Programm ist buchbar.
Termine:
Dienstag, 6. März 2018, 18 Uhr, M44 campus knifte
M44 Meeting Center
Johann-Krane-Weg 44
48149 Münster

Eintritt frei