ANTIGONE IN MOLENBEEK

Von Stefan Hertmans
Deutsche Uraufführung am 30. September 2017

Die Schauspielerin Carolin Wirth und der Schauspieler Carsten Bender haben „Antigone in Molenbeek“ in Form einer szenischen Lesung entwickelt:
Nuria studiert Jura in Brüssel und wartet darauf, dass die sterblichen Überreste ihres Bruders, der ein Selbstmordattentat verübt hat, freigegeben werden. Doch die Behörden haben kein Verständnis für ihr Anliegen. Und so findet sich Nuria auf einmal in der Lage, um das Recht der Schwester, ihren Bruder zu beerdigen, kämpfen zu müssen – auch um selbst wieder Frieden finden zu können.
Diese Gloster Production ist buchbar für Veranstalter sowohl aus dem kulturellen als auch schulischen Bereich ab der Jahrgangsstufe 10. Nähere Informationen zu dem Stück – das sich auch für Klassenzimmer-Aufführungen eignet -, sowie zu den räumlichen, technischen und finanziellen Voraussetzungen erhalten Sie unter 0251 79 41 88 oder 0176 4711 9731.

Die Aufführungsrechte liegen beim S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.

Zum Autor:
Stefan Hertmans – 1951 geboren in Gent – gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern Belgiens; die „New York Times“ hat seinen ins Englische übersetzen Roman „Der Himmel meines Großvaters” zu den zehn besten Büchern des Jahres 2016 gezählt.Soeben ist Hertmans in der Schweiz für seinen neuen Roman „Die Fremde“ mit dem renommierten „Spycher: Literaturpreis Leuk“ ausgezeichnet worden. In der Jurybegründung heißt es, Stefan Hertmans sei ein wahrhaft europäischer Schriftsteller, ein Belgier, der auf Niederländisch schreibt und in Brüssel und in Südfrankreich lebt. Mit Präzision und Empathie zeige er, wie die Wucht der Geschichte in Biographien eingreift: „Stefan Hertmans verfasst keine historischen Romane im klassischen Sinn: Zum einen, weil er sein Schreiben aus heutiger Sicht reflektiert, zum anderen, weil Glaubenskriege, Flucht und Ausgrenzung als Stoffe so relevant und aktuell sind wie eh und je.“ Nie mache die fiebrige Einbildungskraft Hertmans‘ einen Hehl daraus, dass sie ein mögliches in ein wirkliches Geschehen verwandele: „Sie schöpft aus historischem Wissen, wenn sie das Europa der christlichen Mobilmachung als eine Gefahrenzone vor Augen stellt, aus der die Fluchtwege nicht hinausführen. Aber die Unruhe dieses Autors ist aus der Gegenwart Europas hervorgegangen.“

Eine Gloster Production mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Münster, des Literaturvereins Münster e. V./ Hermann Wallmann, der Übersetzerin Ira Wilhelm und dem Autor Stefan Hertmans.

In Anknüpfung an das letztjährige Arno-Schmidt-Projekt am selben Ort, hat Gloster! Theaterproduktionen ein Vier-Tage-Programm zusammengestellt, das von einer Wiederaufnahme des Arno-Schmidt-Leseprogramms über einen Dialog zu dem literarischen Schreckensmann Karl Philipp Moritz, einer Schlagzeug-Komposition auf der Grundlage von Rieselfeld-Vogel-Gesängen bis hin zu einer Lesung des mehrfach ausgezeichneten Film- und Theaterschauspielers Thomas Thieme reicht, der in diesem Jahr einen Film mit dem Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff in Erfurt gedreht hat, der Ende des Jahres ausgestrahlt werden wird.

Zum Programm: Mundus in Voce (Wiederaufnahme)

Der Schriftsteller Arno Schmidt (1914-1979) war ein früher Radiomann. Mit seinen Funk=Essays, die er für das Radio schrieb, verdiente er sich zeitweise seinen Lebensunterhalt. Der Schauspieler Carsten Bender und der Historiker Thomas Kleinknecht haben ein polyphones Leseprogramm in neun Stationen zusammengestellt, bestehend aus Ausschnitten früher Romane, fiktiver Briefe, Materialien für eine Biografie und besagter Funk=Essays: Eine „Sender-Suche“ mittels Verlautung.
Donnerstag, 24. August, zwischen 14 und 18 Uhr

©Leserechte für die Werke von Arno Schmidt mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

 

Schrecklich? – Männlich? – Moritz! (Kostprobe)

Fragmentarische Kostprobe eines dialogischen Versuchs, in dem der Autor Klaus Becker zwei Menschen über den „Schreckensmann“ (A. Schmidt) Karl Philipp Moritz sprechen lässt. Angelehnt an den dialogischen Stil der Funk=Essays von Arno Schmidt geht es dabei um Annäherungen an Moritz als ein „Grenz-Genie“ im Sinne Jean Pauls. Es lesen der Autor und der Schauspieler Carsten Bender. Die Moritz-Zitate werden gelesen von der Hamburger Schauspielerin und Synchronsprecherin Carla Becker.
Freitag, 25. August, zwischen 14 und 18 Uhr

 

„Vögel sind komische Vögel“ (Konzert)

Mit Miniaturen für Schlagzeug unternimmt Herr Hirzel einen spätsommerlichen Ausflug in die Welt der Lautäußerungen seiner gefiederten Kollegen.
Samstag, 26. August, um 15, 16 und 17 Uhr (jeweils 15 Min.)

 

Der Nachsommer – Junkie:

thomas thieme liest stifter und burroughs (uraufführung)

Eintausend Seiten vs. zweihundert Seiten: Der Schauspieler Thomas Thieme rezitiert die jeweiligen Romananfänge in ungewohnter Manier: auf eine Seite Stifter folgt humorlos eine Seite Burroughs. Dieses strenge Autoren-Wechselspiel wartet mit überraschenden Parallelen und harten Schnitten auf.
Sonntag, 27. August, 15 Uhr

© This reading has been arranged in accordance with the Estate of William S Burroughs c/o The Wylie Agency (UK) Ltd, London.
Deutsche Übersetzung © 1963 Limes Verlag, Wiesbaden, used by permission of The Wylie Agency (UK) Limited.

 

Ort

Rieselwärterhäuschen in den Rieselfeldern
nahe Gaststätte Heidekrug, Coermühle 100, 48157 Münster
Bei schlechtem Wetter finden die Aufführungen überdacht am Rieselfeldhof statt, direkt hinter der Gaststätte Heidekrug.

 

Eintritt

Der Eintritt ist frei, Spenden erwünscht.

Eine Produktion von Gloster! Theaterproduktionen
Gefördert von Kulturamt der Stadt Münster
Unterstützt von Biologische Station in den Rieselfeldern und
Arno Schmidt Stiftung Bargfeld
Herzlichen Dank an Kirsten Faust, Jörg Kersten, Gertrud Neuhaus und Bernd Rauschenbach.